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BGH, Beschluss vom 6. November 2012 – II ZR 111/12

AktG §§ 93, 116, 120

a) Die Entlastungsentscheidung der Hauptversammlung wegen eines Gesetzesverstoßes ist anfechtbar, wenn damit ein tatsächliches Verhalten gebilligt wird, das einen schwerwiegenden und eindeutigen Gesetzes- oder Satzungsverstoß darstellt (vgl. BGH, Urteil vom 25. November 2002 – II ZR 133/01, BGHZ 153, 47, 51; Urteil vom 18. Oktober 2004 – II ZR 250/02, BGHZ 160, 385, 388; Beschluss vom 9. November 2009 – II ZR 154/08, ZIP 2009, 2436; Urteil vom 10. Juli 2012 – II ZR 48/11, ZIP 2012, 1807 Rn. 9 – Fresenius).

b) Ein Aufsichtsrat handelt pflicht- und damit gesetzeswidrig (§ 116 Satz 1 AktG i.V.m. § 93 AktG), wenn er seiner Überwachungspflicht nicht genügt. Zu der Überwachungspflicht des Aufsichtsrats gehört es, dass er sich über erhebliche Risiken, die der Vorstand mit Geschäften eingeht, kundig macht und ihr Ausmaß unabhängig vom Vorstand selbständig abschätzt.

Schlagworte: Aktienrecht, Aufsichtsrat, Auskunfts-/Einsichts-/Informations-/Kontrollrechte, Entlastung der Geschäftsführer, Legalitätspflicht, Pflichtverletzung, Risikomanagement, Überwachungsverschulden, Vorstand