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BGH, Urteil vom 14. Februar 2008 – IX ZR 38/04

Der Begriff der Zahlungseinstellung in § 10 Abs. 1 Nr. 4 GesO ist derselbe wie in § 30 KO (BGHZ 149, 100, 108; BGH, Urt. v. 24. Oktober 1996 – IX ZR 284/95, ZIP 1996, 2080, 2082; v. 8. Oktober 1998 – IX ZR 337/97, WM 1998, 2345, 2346; v. 13. April 2000 – IX ZR 144/99, NZI 2000, 363). Er setzt einmal die objektive Zahlungsunfähigkeit und zum anderen deren Kundgabe nach außen voraus. Nicht gefordert wird die Einstellung aller Zahlungen. Dass der Schuldner vereinzelt – auch wenn es sich dabei insgesamt um eine beachtliche Summe handelt – noch solche leistet, steht der Annahme der Zahlungsunfähigkeit nicht entgegen; es genügt, dass das Unvermögen zur Zahlung den wesentlichen Teil der Verbindlichkeiten des Schuldners betrifft (BGHZ 149, 100, 108; BGH, Urt. v. 1. März 1984 – IX ZR 34/83, NJW 1984, 1953; v. 10. Januar 1985 – IX ZR 4/84, NJW 1985, 1785; v. 11. Juli 1991 – IX ZR 230/90, NJW 1992, 624; v. 27. April 1995 – IX ZR 147/94, NJW 1995, 2103, 2104; v. 8. Oktober 1998 – IX ZR 337/97, aaO; v. 13. April 2000 – IX ZR 144/99, aaO; v. 17. Mai 2001 – IX ZR 188/98, NZI 2001, 417; v. 20. Juni 2002 – IX ZR 177/99, NZI 2002, 486, 489; Beschl. v. 19. Juli 2007 – IX ZB 36/07, WM 2007, 1796, 1798).

Die schleppende Zahlung von Löhnen und Gehältern ist ein Anzeichen für eine Zahlungseinstellung (RG Recht 1910 Nr. 3594; Jaeger/Henckel, KO 9. Aufl. § 30 Rn. 28; Kuhn/Uhlenbruck, KO 11. Aufl. § 30 Rn. 3c; Kilger/K. Schmidt, Insolvenzgesetze 17. Aufl. § 30 KO Anm. 5).

 

Schlagworte: GmbHG § 64 Satz 1, Indizien der Zahlungsunfähigkeit, Innenhaftung, Löhne, mehrmonatige verschleppte Lohnzahlungen, Zahlungen nach Insolvenzreife, Zahlungseinstellung, Zahlungsunfähigkeit