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BGH, Urteil vom 18. Juli 2005 – II ZR 159/03

BGB §§ 138, 705, 737; GG Art. 12

a) Eine Überschreitung der räumlichen, gegenständlichen und zeitlichen Grenzen eines nachvertraglichen Wettbewerbsverbots kann nicht mit dem Wunsch gerechtfertigt werden, den ausgeschlossenen Gesellschafter einer besonderen Sanktion zu unterwerfen.

b) Nachvertragliche Wettbewerbseinschränkungen sind nach der ständigen Rechtsprechung des Senats mit Rücksicht auf die grundgesetzlich geschützte Berufsausübungsfreiheit nur dann gerechtfertigt und nicht gemäß § 138 BGB sittenwidrig, wenn und soweit sie notwendig sind, um die Partner des ausgeschiedenen Gesellschafters vor einer illoyalen Verwertung der Erfolge der gemeinsamen Arbeit oder vor einem Mißbrauch der Ausübung der Berufsfreiheit zu schützen; sie dürfen insbesondere nicht dazu eingesetzt werden, den früheren Mitgesellschafter als Wettbewerber auszuschalten. Ihre Wirksamkeit hängt davon ab, daß sie in räumlicher, gegenständlicher und zeitlicher Hinsicht das notwendige Maß nicht überschreiten (vgl. BGHZ 91, 1, 6 f.; BGH, Urteil vom 28. April 1986 – II ZR 254/85, ZIP 1986, 1056, 1058; Urteil vom 14. Juli 1986 – II ZR 296/85, WM 1986, 1282; Urteil vom 29. Oktober 1990 – II ZR 241/89, WM 1990, 2121, 2122; Urteil vom 29. Januar 1996 – II ZR 286/94, NJW-RR 1996, 741, 742; Urteil vom 14. Juli 1997 – II ZR 238/96, WM 1997, 1707, 1708; Urteil vom 8. Mai 2000 – II ZR 308/98, WM 2000, 1496, 1498; Urteil vom 29. September 2003 – II ZR 59/02, WM 2003, 2334). Nur wenn eine solche Wettbewerbsklausel ausschließlich die zeitlichen Grenzen überschreitet, im übrigen aber unbedenklich ist, kommt nach der Rechtsprechung des Senats eine geltungserhaltende Reduktion in Betracht; die Missachtung der gegenständlichen und räumlichen Grenzen dagegen hat die Nichtigkeit des Verbots zur Folge (vgl. zuletzt BGH, Urteil vom 8. Mai 2000 – II ZR 308/98, WM 2000, 1496, 1498).

Schlagworte: Ausschluss, Gesamtwürdigung, Gesellschafter, Wettbewerbsverbot