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BGH, Urteil vom 26. März 1984 – II ZR 171/83

§ 17 Abs 1 AktG, § 17 Abs 2 AktG, § 57 AktG, § 116 AktG, § 117 AktG, § 311 AktG, § 317 AktG, § 93 AktG, § 31 BGB, § 826 BGB, § 30 Nr 1 KO, § 31 Nr 1 KO, § 37 KO

a) Ein beherrschender Einfluß im Sinne von AktG § 17 muß gesellschaftsrechtlich bedingt oder zumindest vermittelt sein. Eine durch Austauschbeziehungen, zum Beispiel einen Kreditvertrag, begründete rein wirtschaftliche Abhängigkeit reicht hierfür nicht aus. Durch sie kann sich lediglich ein ohnehin schon bestehender gesellschaftsinterner Einfluß zu einem beherrschenden Einfluß verstärken.

b) Die vom Senat entwickelten Grundsätze über die Behandlung kapitalersetzender Gesellschafterdarlehen sind auf eine Aktiengesellschaft sinngemäß anzuwenden, wenn der Gläubiger an ihr unternehmerisch beteiligt ist. Davon ist regelmäßig bei einem Aktienbesitz von mehr als 25% des Grundkapitals auszugehen. Bei einer darunter liegenden, aber nicht unbeträchtlichen Beteiligung kann ein Gesellschafterdarlehen als haftendes Kapital einzustufen sein, wenn die Beteiligung in Verbindung mit weiteren Umständen dem Gläubiger Einfluß auf die Unternehmensleitung sichert und er ein entsprechendes unternehmerisches Interesse erkennen läßt.

c) Auch wenn eine Gesellschaft ein Mitglied ihres Vertretungsorgans für den Aufsichtsrat einer anderen Gesellschaft vorgeschlagen hat, haftet sie nicht, wenn der von ihr Vorgeschlagene bei der Wahrnehmung seiner gesetzlichen Aufgaben als Aufsichtsratsmitglied pflichtwidrig ihren Interessen den Vorrang gibt und dadurch die andere Gesellschaft schädigt (Festhaltung BGH, 1962-01-29, II ZR 1/61, BGHZ 36, 296).

Schlagworte: Anwendungsbereich des Auszahlungsverbots, Kapitalerhaltung, Kapitalerhaltung nach § 30 und § 31 GmbHG