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BGH, Urteil vom 29. Oktober 2008 – XII ZR 165/06

BGB §§ 133, 151

a) Eine weit gefasste Schlichtungsklausel in einem Vertrag ist im Zweifel dahin auszulegen, dass sie auch für den Streit über die Wirksamkeit des Vertrages gelten soll (vgl. für die Schiedsgerichtsklausel BGH, 22. September 1977, III ZR 144/76, BGHZ 69, 260, 263 f. und BGH, 27. Februar 1970, VII ZR 68/68, BGHZ 53, 315, 318 f.)

b) Bei der Schlichtungsvereinbarung handelt es sich nicht um eine von Amts wegen zu prüfende Prozessvoraussetzung, sondern wie bei einer Schiedsgerichtsvereinbarung (§ 1032 Abs. 1 ZPO, BGHZ 24, 15), um eine von den Beklagten zu erhebende Einrede (BGH UrteileBitte wählen Sie ein Schlagwort:
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vom 23. November 1983 – VIII ZR 197/82 – NJW 1984, 669, 670 und vom 18. November 1998 – VIII ZR 344/97 – NJW 1999, 647, 648), die die Klagbarkeit vorübergehend ausschließt.

c) Eine Schlichtungsklausel kann auch dann, wenn sie keine Schlichtungsstelle nennt, hinreichend bestimmt sein, wenn sich im Wege der ergänzenden Auslegung aus den Umständen hinreichend eindeutig ergibt, welche Schlichtungsstelle die Parteien unter Berücksichtigung des Gebots von Treu und Glauben vereinbart hätten, wenn sie bei Abschluss des Vertrages an diese Regelung gedacht hätten (vgl. BGH, Urteil vom 23. November 1978 – II ZR 20/78 – NJW 1979, 1705, 1706).

Schlagworte: Auslegung, Schiedsgericht, Schiedsgerichtsverfahren, Schiedsvereinbarung, Schlichtungsklausel