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BSG, Urteil vom 21.06.2012 – B 3 KS 1/11 R

BGB §§ 705 ff.

1. Die GbR kann zwar auch nach der neueren Rechtsprechung des BGH, der sich der Senat schon seit geraumer Zeit angeschlossen hat, Rechtsfähigkeit besitzen, soweit sie durch die Teilnahme am Rechtsverkehr eigene Rechte und Pflichten begründet. Sie ist jedoch nach wie vor keine juristische Person (BGH v. 27. 9. 1999, II ZR 371/98, DStR 1999, 1704 m. Anm. Goette; v. 29. 1. 2001, II ZR 331/00, DStR 2001, 310 m. Anm. Goette; BSG v. 26. 1. 2006, B 3 KR 1/05 R; v. 7. 7. 2005, B 3 KR 29/04 R; vgl. auch Palandt/Sprau, BGB, 71. Aufl. 2012, § 705 Rn. 24, m. w. N.). Deshalb wird auch durch den Zusammenschluss mehrerer Personen in einer GbR deren Selbständigkeit „als Künstler” in der Regel nicht berührt, wenn sie zur Erstellung eines oder mehrerer Werke zusammenarbeiten und keine Anhaltspunkte dafür bestehen, dass die Zweckverfolgung nicht i. S. von § 705 BGB gemeinschaftlich geschieht.

2. Das von den Gesellschaftern empfangene Geld wird in der GbR lediglich gesamthänderisch gebunden, ohne dass dadurch die Selbständigkeit der einzelnen Gesellschafter „als Künstler” tangiert wird (so auch Finke/Brachmann/Nordhausen, KSVG, 4. Aufl. 2009, § 25 Rn. 26).

3. Dementsprechend hat der Senat bereits zu § 25 KSVG entschieden, dass die Zahlung eines Entgelts an eine GbR als Zahlung des Entgeltes an den einzelnen Künstler zu werten ist, selbst wenn die künstlerische Leistung gemeinsam in Form einer GbR erbracht wird (BSG v. 25. 10. 1995, 3 RK 15/94; v. 7. 7. 2005, B 3 KR 29/04 R, a. a. O., Rn. 8; v. 26. 1. 2006, B 3 KR 1/05 R, a. a. O., Rn. 14).

4. Die gesellschaftsrechtliche Beitragspflicht kann in der Erbingung von Dienstleistungen liegen, was nach § 706 Abs. 3 BGB ausdrücklich zugelassen ist. Der Beitrag eines Gesellschafters kann grundsätzlich jede Art von Leistung sein, die er zur Förderung des gemeinsamen Zweckes im Gesellschaftsvertrag versprochen hat, also insbesondere – auch wiederholte – Geld-, Dienst- oder Werkleistungen (BGH v. 26. 11. 1979, II ZR 87/79, NJW 1980, 1744; v. 6. 4. 1987, II ZR 101/86, NJW 1987, 3124; Palandt/Sprau, a. a. O., § 706 Rn. 4, m. w. N.).

Schlagworte: Beitragsansprüche, BGB-Gesellschaft, Dienstleistungen, Einlage, GbR, Rechtsfähigkeit