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OLG München, Beschluss vom 29.01.2013 – 34 Wx 370/12

GBO § 47; BGB § 894

1. Durch die Kündigung des Gesellschaftsanteils eines Gesellschafters einer GbR ist das Grundbuch zwar nicht i. S. v. § 22 GBO und § 894 BGB unrichtig geworden, weil die GbR nach dem Gesellschaftsvertrag unberührt von der Kündigung fortgesetzt wird und daher auch Grundstückseigentümerin geblieben ist. Das Grundbuch wird aber wegen § 47 Abs. 2 GBO hinsichtlich der Gesellschafter als unrichtig behandelt mit der Folge, dass die Berichtigung entsprechend § 22 GBO zulässig ist (vgl. OLG ZweibrückenBitte wählen Sie ein Schlagwort:
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FGPrax 2010, 22/23; OLG Jena FGPrax 2011, 226/227; siehe auch Demharter GBO 28. Aufl. § 47 Rn. 30).

2. Der Gesellschaftsvertrag und dessen Inhalt müssen dem Grundbuchamt nicht in der Form des § 29 GBO vermittelt werden (so schon BayObLG MittBayNot 1993, 363; siehe auch Senat vom 27.11.2012, 34 Wx 303/12, 34 Wx 406/12).

3. Ist schlüssig dargelegt, dass ein Gesellschafter aus einer fortbestehenden Gesellschaft bürgerlichen RechtsBitte wählen Sie ein Schlagwort:
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(GbR) durch Kündigung ausgeschieden ist und bestimmt der Gesellschaftsvertrag für diesen Fall, dass die GbR fortbestehen soll, bedarf es neben der Berichtigungsbewilligung des Ausgeschiedenen keiner Bewilligung der weiter im Grundbuch eingetragenen Gesellschafter (Anschluss an KG MittBayNot 2012, 219 und OLG Jena FGPrax 2011, 226; Böhringer MittBayNot 2012, 219/220; Böttcher AnwBl. 2011, 1/7; Kohler in Bauer/von Oefele GBO 3. Aufl. § 22 Rn 243; Meikel/Böttcher GBO 10. Aufl. § 22 Rn 104; a. A. Hügel/Reetz § 47 Rn. 103; Schöner/Stöber Grundbuchrecht 15. Aufl. Rn. 4270 und 4258; Demharter § 47 Rn. 30).

Schlagworte: Anwachsung, Ausscheiden, BGB-Gesellschaft, Fortsetzung, Fortsetzungsklausel, GbR, Gesellschaftsvertrag, Grundbuch, Kündigung