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BFH, Urteil vom 16.03.1993 – VII R 57/92

§ 34 Abs 1 AO 1977, § 69 AO 1977, § 35 Abs 1 GmbHG

Das Vorbringen des Klägers, er habe sein Amt als Geschäftsführer bereits am 5.November 1986 niedergelegt, könnte für erst danach eingetretene Fälligkeiten von Steuern von Bedeutung sein, da nach der Amtsniederlegung eine Haftung als Geschäftsführer grundsätzlich nicht mehr in Betracht kommt (Senat, Urteile vom 22.Januar 1985 VII R 112/81, BFHE 143, 203, 209 f., BStBl II 1985, 562, und vom 26.Februar 1985 VII R 110/79, BFH/NV 1985, 20). Ggf. wird allerdings auch zu beachten sein, daß die Pflicht des Geschäftsführers, für eine Entrichtung der Steuern aus Verwaltungsmitteln zu sorgen, nicht erst bei der Fälligkeit besteht (Bundesfinanzhof, Urteile vom 26.April 1984 V R 128/79, BFHE 141, 443, 448, BStBl II 1984, 776, und vom 5.März 1991 VII R 93/88, BFHE 164, 203, 209 f., BStBl II 1991, 678). Auf mangelnde Kenntnis seiner steuerlichen Pflichten –hier „in etwa“ anteilige Tilgung der Umsatzsteueransprüche gegen das von ihm geleitete Unternehmen– kann sich der Geschäftsführer nicht berufen; verkennt er sie, so handelt er zumindest grob fahrlässig (z.B. Senat, Urteil vom 12.Mai 1992 VII R 52/91, BFH/NV 1992, 785).

Schlagworte: Grundsatz der anteiligen Tilgung, Haftung für Steuerschulden, Verschulden