HGB § 119
a) Zur Darlegungslast und Beweislast, wenn in einer Publikumspersonengesellschaft Rechte aus einem Gesellschafterbeschluss hergeleitet werden und streitig ist, ob alle Gesellschafter zu der Versammlung eingeladen worden sind, in der er gefasst wurde.
b) Wird in einer Publikumsgesellschaft ein Gesellschafter zu einer Gesellschafterversammlung versehentlich nicht eingeladen, so führt das nicht ohne weiteres zur Nichtigkeit aller Beschlüsse. Es ist der Frage nachzugehen, ob das Fehlen des Gesellschafters das Abstimmungsergebnis unter keinen Umständen beeinflusst haben kann (vgl. BGH, Urteil vom 10. Oktober 1983 – II ZR 213/82, WM 1983, 1407, 1408) oder ob der Gesellschafter aufgrund seiner gesellschaftlichen Treuepflicht zur Zustimmung verpflichtet gewesen wäre (vgl. BGH, Urteil vom 5. November 1984 – II ZR 111/84, WM 1985, 195, 196; Urteil vom 19. November 1984 – II ZR 102/84, WM 1985, 256, 257; Urteil vom 29. September 1986 – II ZR 285/85, WM 1986, 1556, 1557).
Schlagworte: Beschlussmängel, Darlegungs- und Beweislast, Einberufung, Gesellschafterversammlung, Kausalität, Treuepflicht