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BGH, Urteil vom 21. Dezember 1994 – VIII ZR 62/93

§ 11 Abs 1 TreuhG, § 11 Abs 2 TreuhG, § 11 Abs 3 Ss 5 TreuhG, § 2 S 2 TreuhGDV 3, Art 9 Abs 1 S 1 EinigVtr, Art 9 Abs 2 EinigVtr, Art 21 Abs 3 EinigVtr, Art 22 Abs 1 S 7 EinigVtr, Anlage II Kap IV I Nr 8 EinigVtr

Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs begründet die bloße Unterkapitalisierung noch keine Durchgriffshaftung der Gesellschafter in Abweichung von § 13 Abs. 2 GmbHG (BGHZ 68, 312, 316 ff). Vielmehr muß grundsätzlich ein subjektiver Gesichtspunkt hinzukommen, der das Gesellschafterverhalten als einen Verstoß gegen Treu und Glauben oder gegen die guten Sitten kennzeichnet (BGH, Urteil vom 26. November 1957 – VIII ZR 301/56 = WM 1958, 460, 462). Demgemäß hat der Bundesgerichtshof im Fall der Unterkapitalisierung der GmbH eine Gesellschafterhaftung bei vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung (§ 826 BGB) des Gesellschaftsgläubigers bejaht (BGH, Urteil vom 30. November 1978 – II ZR 204/76 = WM 1979, 229; Urteil vom 25. April 1988 – II ZR 175/87 = DB 1988, 1848; vgl. auch Emmerich in: Scholz, GmbH-Gesetz, 8. Aufl., § 13 Rdnr. 89; Rowedder in: Rowedder, GmbH-Gesetz, 2. Aufl., § 13 Rdnr. 27; Peter Ulmer in: Hachenburg, GmbH-Gesetz, 8. Aufl., Anh. § 30 Rdnrn. 45 f).

Schlagworte: Durchgriffshaftung, Haftungsdurchgriff auf die Gesellschafter, Unterkapitalisierung