BGB §§ 705 ff.; RBerG
1. Eine restlose Übertragung der Organstellung und -funktion eines Geschäftsführers auf einen gesellschaftsfremden Dritten ist aufgrund des Grundsatzes der Selbstorganschaft bei einer GbR aus gesellschaftsrechtlichen Gründen nicht möglich. Auch wenn in einem Gesellschaftsvertrag oder durch Gesellschafterbeschluss ein Dritter gesellschaftsrechtlich zulässig in weitem Umfang mit Geschäftsführungsaufgaben betraut und umfassend bevollmächtigt wird, verbleibt die gesellschaftliche Geschäftsführung und Vertretung und damit die Organstellung der Geschäftsführer immer bei den Gesellschaftern, wird also nach der gesetzlichen Regelung des § 709 BGB grundsätzlich von der Gesamtheit der Gesellschafter ausgeübt (vgl. dazu nur: BGH Urteil vom 16.11.1981 II ZR 213/80). Auch bei der Übertragung von Geschäftsführerbefugnissen auf einen Dritten ist es den Gesellschaftern jedoch unbenommen, den Kreis derjenigen, die die bei ihnen verbleibende organschaftliche Geschäftsführerstellung und -funktion wahrnehmen, gemäß § 710 BGB auf einen oder mehrere Gesellschafter zu beschränken.
2. Eine in gesellschaftsrechtlich zulässiger Weise als Fremdgeschäftsführer einer Publikums- GbR tätige Person unterliegt nicht der Erlaubnispflicht nach dem RBerG (BGH Beschluss vom 21.12.2004-XI ZR 313/03; Hinweis vom 21.12.2004- XI ZR 399/03; Versäumnisurteil vom 15.02.2005 – XI ZR 396/03; Beschluss vom 01.03.2005 – XI ZR 399/03; KG vom 08.04.2005 – 13 U 74/04; KG vom 15.04.2005 – 13 U 53/04; KG vom 22.12.2005 – Az: 16 U 19/05; ebenso schon Brandenburgisches Oberlandesgericht 3. Zivilsenat, Urteil vom 08.09.2003 – 3 U 117/02 sowie der erkennende Senat: Urteil vom 23.02.2005 – 4 U 140/04; Urteil vom 26.10.2005 – 4 U 18/05).
Schlagworte: Geschäftsführer, Gesellschafter, Personengesellschaft, Publikumspersonengesellschaft